Dolomitentour 2017
Der VMC Linthal unterwegs in den Dolomiten
Über das verlängerte 1. Augustwochenende war der VMC Linthal in den südlichen Dolomiten unterwegs.
Bei bestem Wetter konnte Tourguide Alex Hager am frühen Samstagmorgen 11 Töfffahrer und 2 Fahrerinnen zur 4 Tagestour in die Dolomiten begrüssen. Über die Autobahn erreichten wir schnell Landquart und cruisten das Prättigau hinauf zum Flüelapass wo der erste Stopp eingelegt wurde. Weiter gings in Engadin hinab und gleich wieder hinauf zum Ofenpass und dann hinein ins Münstertal. In Santa Maria folgte im Hotel Schweizerhaus, einer unserer Haupt- Sponsoren, der nächste Einkehrschwung, um dann weiter ins Südtirol zu fahren. Bei Schluderns bogen wir links ab, um auf einer Höhenstrasse die eher monotone Vinschgauerstrasse zu umgehen. Wir konnten so herrliche Kurven und tolle Ausblicke in eben dieses Vinschgau geniessen und wurden zwischendurch mit kühlen Tropfen aus den Bewässerungsanlagen erfrischt. Bei Schlanders war dann diese Abwechslung vorbei und wir fuhren zügig zum Mittagshalt im Brauereigasthof Forst. Gestärkt ging es weiter über die Schnellstrasse nach Bozen wo wir dann ins Sarntal einfuhren. Kurz darauf bogen wir rechts ab und fuhren schwungvoll hinauf nach Ritten, vorbei an den Rittner Erdpyramiden, den höchsten und formschönsten in ganz Europa. Bei Waidbruck erreichten wir dann die steil aufragenden Berge der Dolomiten und cruisten zügig über Kastelruth unserem Tagesziel entgegen. Unser Weg würde gesäumt von den imposanten Felsen der Schlern- Rosengarten- und Latemargruppe und dem Türkis schimmernden Karersee. Bald darauf kamen wir im Hotel Ludwigshof in Truden an, unsere Basis für die nächsten Tage. Nach einem feinen Nachtessen und guten Benzingesprächen war dann bald Nachtruhe angesagt.
Der nächste Morgen empfing uns wieder mit Sonnenschein und nach einem reichhaltgien Frühstück wurden die Motoren gestartet. Wir fuhren über den Passo San Lugano, dem Lago di Strametizzo entlang ins Kurvenreiche Val Cembra hinein und erreichten so den Lago di Caldonazzo wo wir uns bei einem feinen Mittagessen stärkten. Unsere Reise führte weiter auf schmalen und selten geraden Strassen südlich bis Arsiero wo wir dann über den Passo del Sommo Rovereto erreichten und uns dann auf den Rückweg zum Hotel machten. Der Tag wurde abgerundet mit einem feinen Nachtessen, guten Gesprächen und einem heftigen Gewitter.
Der Montag brachte uns aber dann wieder Sonnenschein und wir wandelten auf den Spuren der italienischen Kriegsgeschichte. Zuerst fuhren wir uns auf der andern Talseite des Val Cembra beschwingt ein, um dann bei Levico Terme den Kaiserjägersteig zu erreichen. Diese enge Strasse wurde ursprünglich von österreichischen Kaiserjägern gebaut und diente als Kriegsstrasse um Material zum Bau der Befestigungswerke im südlich der Strasse liegenden Grenzgebiet zwischen Österreich-Ungarn und Italien, der späteren Italienfront, zu transportieren. Uns belohnte diese enge Strasse mit 8 Kehren und einem herrlichen Panoramablick auf das Valsugana mit dem Lago di Caldonazzo und dem Lago di Levico. Weiter führte unsere Reise über die Hochebene der Sette Communi nach Bassano del Grappa. Dort nahmen wir den Weg zum Monte Grappa unter die Räder. 28 zum Teil sehr enge Kehren führten uns zum Gipfel, auf welchem ein monumentales Denkmal und Ossarium, für die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten thront. Hier ruhen über 12‘000 italienische und 10‘000 österreichisch-ungarische Soldaten. Nach einigen ruhigen Minuten setzten wir unsere Reise fort. Wir fuhren den Monte Grappa hinunter um bei Seren del Grappa wieder ins Valsugana einzubiegen. Bei Borgo folgte ein weiteres Highlight, wir bogen ab zum Passo Manghen. Ein eher unscheinbarer, aber nicht minder reizvoller Pass. Die ersten einsamen Serpentinen gaben uns das Gefühl, allein auf weiter Flur zu sein, doch ab und an durften wir frei laufende Kuhherden passieren. Nach der Passhöhe tauchten wir in dichten Nadelwald ein und konnten traumhafte Bögen erfahren, wahrlich ein Pass für Geniesser. Dieser erlebnisreiche Tag wurde abgerundet von einem feinen fünfgängigem Gourmetmenu und toller Kameradschaft.
Am nächsten Morgen hiess es dann schon wieder Abschied nehmen von den Dolomiten. Über den Mendelpass kamen wir im Val di Sole an. Kurz vor Cles verlor der Reifen von René plötzlich Luft, und Nachpumpen an einer Tankstelle brachte auch keine Besserung. So mussten wir einen Reifenhändler suchen, der dann bald in der Nähe gefunden wurde. Max blieb mit René dort, um auf die Reparatur zu warten und die anderen setzten die Heimreise fort. Über die Pässe Tonale und Aprica erreichten wir dann bald die Schweiz. Wir fuhren das Puschlav hinauf, über den Bernina- und den Albulapass zur Lenzerheide und dann in Richtung Glarnerland, wo wir dann noch kurz, aber heftig, verregnet wurden. Kurz nach unserer Ankunft zu Haus erhielten wir dann die Nachricht, dass auch Max und René gut heimgekommen sind.
Wir durften vier lässige Tage in einer faszinierenden Region, einem herrlichen Hotel und mit lässigen Kameraden erleben.
Alex Hager