Pfingstour Elsass/Vogesen 2016
Pfingsttour in die Vogesen
Gleich hinter der Grenze warten die Vogesen, ein Mittelgebirge im Elsass, mit abwechslungsreichen Landschaften und bunten, blumengeschmückten Dörfern. Diese waren das Ziel der diesjährigen Pfingsttour des VMC Linthal.
Bei strömendem Regen, aber bester Stimmung, trafen sich 11 Motorradfahrer und 3 Sozias am Pfingstsamstag in Näfels zu einem verlängerten Wochenende in den Vogesen. Tourguide Alex Hager führte die muntere Truppe über den Hirzel ins Mittelland und schon bald besserte sich das Wetter. Nach dem Kaffeehalt in Obergösgen begleitete uns sogar die Sonne und wir konnten bei trockener Strasse die Weiterfahrt über den Hauenstein und durch das Baselbiet in Richtung Frankreich unter die Räder nehmen. Beim Mittagshalt kam nochmals ein heftiger Schauer vom Himmel, aber bis zur Weiterfahrt war dieser Spuck auch vorbei. Bis wir in den Vogesen ankamen waren die Strassen wieder trocken und wir konnten so die Auffahrt zum Ballon d’Alsace geniessen. Bei weinig Verkehr ging es weiter über den Col de Bussang und den Col de Bramont zur Route des Crêtes, einer ursprünglich zu Kriegszwecken von den Franzosen gebauten Höhenstrasse.
Die Vogesen waren in den Weltkriegen Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen den Deutschen und den Franzosen. An vielen Orten säumen heute Soldatenfriedhöfe und Kriegsdenkmäler die Strassen und erinnern still an dunkle Tage in der Geschichte.
Bei dichtem Nebel fuhren wir zum Col de la Schlucht, stärkten uns in einer Auberge mit Kaffee und feinem Heidelbeerkuchen und erreichten über den Col de Wettstein unser Basislager für die nächsten zwei Tage, das Hotel Kapuzinergarten in Breisach am Rhein, wo bereits Ida und Sämi auf uns warteten. Wir wurden dort herzlich empfangen und fürstlich verwöhnt und konnten die Kameradschaft bei launigen Benzingesprächen pflegen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück, waren am Sonntag, bei besten äusseren Bedingungen, die nördlichen Vogesen unser Ziel. Die Auffahrt zur Haut Koenigsbourg war unser erstes Etappenziel, und von da an ging es zügig durch unzählige Kurven und über viele kleine Pässe. Bei der Überfahrt des Col de Fouchy kam uns eine grosse Karavane mit Goggomobilen entgegen. Diese Oldtimer mussten bei der Auffahrt zur Passhöhe wohl mehr arbeiten als unsere Töffs und wir konnten das verbrannte Öl in der Luft förmlich riechen. Bei der Abfahrt vom Col du Domon waren dann viele Radfahrer unsere Begleiter und trotzdem war die Fahrt einem kleinen Bächlein entlang ein echter Genuss. Bei Dabo erreichten wir den nördlichsten Punkt unserer Rundreise und cruisten so von der einen Schräglage zur nächsten zurück in Richtung Breisach.
Der Montagmorgen erwartete uns dann mit feuchten Strassen, doch diese waren wieder trocken bis wir in den Bergen ankamen. Vor der Auffahrt zum Grand Ballon, dem höchsten Berg in den Vogesen, legten wir in Linthal, der Name verpflichtet, einen ersten Einkehrschwung ein. Über die Col’s Amic, Silberloch und Herrenfluh ging es zurück in Richtung Basel und kurz vor Leymen genossen wir ein letztes Mal die französische Gastfreundschaft. Nach dem Grenzübertritt durchfuhren wir das Laufental das Schwarzbubenland und kamen so im Fricktal an. Diese, für uns unbekannten, Regionen boten uns herrliche Landschaften mit steilen Anstiegen und tollen Kurven. Eine Ecke in der Schweiz die es lohnt, genauer erkundet zu werden. In Eiken bogen wir auf die A3 ein und nahmen den direkten Weg nach Hause auf dem wir bei Zürich noch kurz von einem heftigen Schauer geduscht wurden. So endete ein tolles, gemütliches und unfallfreies Pfingstwochenende.
Alex Hager