Sicherheitstraining 05.05.2012
Bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen wurden am diesjährigen
Motorrad-Sicherheitstraining an sieben verschiedenen Posten auf dem Flugplatz
in Mollis abwechslungsreiche Theorie und Praxis vermittelt. Trotz Regen darf
man sagen: "Das Wetter spielte mit." Denn nicht immer kann man nur
bei gutem Wetter auf das Motorrad steigen und dieses wunderbare Fahrgefühl
geniessen.
Gruppenfahren
In einem angeregten Dialog wurden die Teilnehmer durch den
Motorradfahrlehrer René Illien, Schwanden, in das Gruppenfahren eingeführt. Es
wurden die verschiedensten Fragen besprochen und geklärt, wer an der Spitze
fährt und die Gruppe anführt, wer den Schluss macht und an welcher Stelle sich
die Motorradfahrer nach ihrer Erfahrung einordnen sollen. Ebenso wurde das
versetzte Fahren erklärt und wann es wie eingehalten werden soll. Nach der
kurzen Einführung wurde das Besprochene in einer kleinen Fahrt gelebt und die
Erfahrungen danach gleich diskutiert.
Prävention
Im nachfolgenden Theorieteil, der von Markus Zünd, VMC Linthal, vermittelt
wurde, konnten die vorher erlangten Erkenntnisse für das Gruppenfahren in einem
interessanten Videofilm nochmals verinnerlicht werden. Ein wichtiger Teil an
diesem Arbeitsplatz war auch das Thema Alkohol, dessen Aufnahme- und auch
Abbauwerte im Körper des Menschen sowie die Konsequenzen bei einem Atemlufttest
oder gar bei einer Blutentnahme. Dem Wetter entsprechend wurde auch ein
Kurzfilm gezeigt, wie man sich bei nasser Strasse verhalten soll. Zudem wurden
den Teilnehmern die verschiedenen Sturzgefahren bei Nässe wie Kanaldeckel,
Leitlinien, Bitumenflicke und Fussgängerstreifen in Erinnerung gerufen.
Schock!
Am Posten des Samaritervereins Mollis, welcher von Elsbeth
Hämmerli und Roger Kühne geleitet wurde, war eines der vielen Themen der
Schock! Welche Symptome gibt es und wie erkenne ich diese? Was ist bei einem
Schockpatienten zu tun? Was soll nach einem Bagatellunfall ohne verletzte
Personen und mit keinem oder nur geringen Sachschaden gemacht werden? All diese
Fragen wurden in angeregten Ausführungen beantwortet. Nebenbei wurden aber auch
andere Unfallfolgen besprochen und eine wichtige Massnahme wie der
"Bodycheck" vorgeführt.
Kurvenfahren, bremsen und ausweichen
Wieder war es interessant zu sehen, wie die Fahrer bei den
verschiedenen Strassenverhältnissen ihre Maschinen lenkten. Morgens auf nassen
Strassen noch eher verhalten, gegen Mittag und am Nachmittag dann eher wieder
mutiger. Urs Landolt vom VMC Linthal und seine Helfer gaben den Lenkern
wertvolle Tipps, damit diese den wohl beliebtesten Posten vollumfänglich
geniessen konnten.
An den Arbeitsplätzen der Motorradfahrlehrer Reto Hochstrasser,
Schindellegi, und Fritz Mühlemann, Mollis, konnten sich die Motorradlenker ans
Bremsen und Ausweichen heran tasten. Durch gezielten Halt auf einem kleinen,
extra deponierten Holzbrett konnte das Bremsen auf einem Kiesplatz simuliert
werden. Man bemerkte sofort das Rutschen und konnte entsprechend handeln. Dass
dadurch das Motorrad noch etwa zwei bis drei Zentimeter höher war und die
Distanz zum Fuss auf den Boden noch vergrösserte, täuschte gleichzeitig auch
mögliche Strassenunebenheiten vor. Ferner war aufschlussreich, wie sich das
Motorrad verhält, wenn der Motorradlenker während der Fahrt nur leicht geführt
und mit einer Hand an ein Lenkerende geschlagen wird.
Warm trotz Kälte
Der Posten Geschicklichkeitsfahren hat es immer wieder in sich.
Wie beim Sport heisst es, zuerst die Muskeln etwas zu erwärmen, bevor man an
die Sache geht. Walter Grütter, Motorradfahrlehrer aus Niederurnen, animierte
die Teilnehmer zum Turnen auf dem fahrenden Motorrad und führte sie
anschliessend in einen anspruchsvollen Geschicklichkeitsparcour.
Dank
An dieser Stelle sei allen gedankt, die das diesjährige
Sicherheitstraining ermöglichten, allen voran den Fahrlehrern und den Helfern
des VMC Linthal.
Text und Fotos: Franz Dönz